Einmessen von archäologischen Fundstellen

Die Qualität einer archäologischen Untersuchung steht und fällt mit der Genauigkeit der aufgenommenen Daten. In jedem Fall müssen für eine spätere Bearbeiterin bzw. einen Bearbeiter alle Vorgänge immer klar nachvollziehbar sein.

Da aufgrund der körperlichen Belastungen während des Tauchens auch die geistige Leistungsfähigkeit abnimmt, sollte nicht nur die Dokumentation der Fundstelle sondern auch schon jede Einmessung vor jedem Tauchgang gut geplant sein. (Geschicklichkeitstests mit Tauchern ergaben bereits auf 3 m Tiefe eine Reduktion der Geschwindigkeit um die ihnen gestellten Aufgaben zu erledigen um 28 %. Auf einer Tiefe von 30 m erhöht sich die Dauer für die Erledigung der Aufgaben bereits um annähernd 50 %.)

Während der Tauchgänge müssen alle aufgenommenen Daten auf Schreibtafeln oder ähnlichem notiert werden, und alle Ergänzungen zu den Messungen bzw. Beobachtungen müssen – nach Möglichkeit – unmittelbar nach dem Tauchgang vermerkt werden. Sowohl außer- als auch innerhalb des Wassers helfen vorgefertigte Formulare bei der korrekten Dokumentation sehr.

Jeder Survey und jede Fundstelle müssen räumlich lokalisierbar sein, und dies in der höchst möglichen Genauigkeit. So kann ein Sporttaucher bei der Positionsbestimmung eines Fundes wahrscheinlich nur auf einen Kompaß und einfache Peilungen zurückgreifen. Für die Bekanntgabe seiner Entdeckung im Rahmen einer Fundmeldung und das Wiederauffinden durch die Archäologen sollte diese Ortsbestimmung aber ausreichen. Günstiger ist es, wenn bereits ein GPS-Gerät (s.u.), beispielsweise das Bord-GPS eines Tauchschiffes zur Verfügung steht.

Eine unkomplizierte Einmessung per GPS reicht meistens auch für eine Positionsbestimmung im Zuge von Tauchsurveys. Die offenen Flächen von Seen, Flüssen oder Meeren bieten meistens sehr gute Bedingungen für den Empfang von ausreichend vielen Satelliten. Die relative Genauigkeit des GPS erlaubt seinen Einsatz auch in Verbindung mit naturwissenschaftlichen Prospektionen.

Für Detailuntersuchungen oder eine Grabung ist jedoch eine korrekte und genauere Einmessung notwendig.

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